Unvergessliche Tage in Verona - Duell mit San Marco trotz 0:4 auf Augenhöhe
Tischtennis-Intercup: “CITTA die VERONA – consolazione del TT-Intercup“ (Trostwettbewerb) * 29.Februar 2008 in Verona - ASD US San Marco BM T.T. Verona - Serie C1 - 4.Liga - Italien 0:4
„Wir haben eine Chance“, hatte Franziska Müller schon vor dem Gastspiel im Intercup in Verona gemutmaßt. Und tatsächlich, die Weißenborner, in Deutschlands 7.Liga beheimatet, hatten gegen den italienischen Viertligisten gute Aussichten auf ein ordentliches Ergebnis und sogar einen Sieg. Der Klassenunterschied war nicht groß, jedoch klingt das Endergebnis von 0:4 nach dem ganzen Gegenteil.
Die Mannschaft des WSV stellte sich von selbst auf, nachdem sich Steffen Schulze unter der Woche verletzt hatte. Er fungierte nun als Teamchef.
Robert Göpfert wurde zuerst ins Rennen geschickt. Gegen den aus der Halbdistanz agierenden Stefano Dolce machte der wieselflinke Angriffsspieler immer wieder Druck. In der entscheidenden Phase des 1.Satzes machte er ein 8:10 wett und glich aus. Beim Stand von 10:10 unterlief ihm dummerweise ein Fehlaufschlag. Nach dem nochmaligen Ausgleich entschied sein Gegner den Durchgang (11:13). Etwas geschockt, lag Robert danach schnell zurück und schließlich 4:10 hinten. Die sechs Satzbälle wehrte der Weißenborner ab und erzwang wiederum die Verlängerung. Wiederum hatte dort aber der Italiener die Nase vorn und siegte wieder mit 13:11.
Pech dann in Satz 3. Robert erkämpfte sich nach einem 9:10 wiederholt die Verlängerung. Nach dem 10:11 beendete aber ein Netzball die Partie zu Gunsten des Spielers des Gastgebers. „Das gibt’s doch nicht“, haderte Robert mit dem Resultat.
Jens Büchner sah sich einem ähnlichen Spielverlauf ausgesetzt. Er startete stark und führte gegen Veronas Nummer 1 Roberto Fraccaroli schnell mit 7:2. Dann riss unerklärlich der Faden und der Satz ging noch mit 8:11 verloren. Ganz offen gestalteten sich die beiden folgenden Durchgänge, in denen der Weißenborner immer wieder mit seiner Rückhand zu punkten kommen konnte. Der Noppenspieler aber machte die wichtigen Punkte. So verlor Jens den 2.Satz mit 10:12 und kassierte anschließend den K.O.Ball zum 9:11 durch einen Netzroller. „Da war bitter“, erklärte Jens nach Spielschluss, „das 0:3 war viel zu deutlich.“
Franziska Müller stand nunmehr schon deutlich unter Druck, damit der WSV doch noch eine Chance auf den großen Wurf hatte. Aber ihr Gegenüber, Mario Caloi, war gut aufgelegt. Im Duell zweier Offensivakteure punktete Franziska mit ihren gewohnt harten Schlägen. Die nötige Konstanz war aber nicht vorhanden. Nach einem 7:11 im 1.Satz folgte die entnervende Höchststrafe in 2.Durchgang. Mit Wut im Bauch zeigte sich in der Folge, was sie kann und nahm Caloi den 3.Satz mit 11:6 ab. Da waren die Trümpfe aber ausgespielt. Nach einem 6:11 war die Partie beendet. Verona zog mit 3:0 in Front!
Robert Göpfert und Franziska Müller im Doppel gegen Dolce/Fraccaroli gewannen den 1.Durchgang mit 13:11. Die Niederlagen in den Einzeln waren aber nicht aus den Köpfen raus und so gelangen nicht die gewohnt guten Bälle. Die Italiener profitierten davon und schnappten sich die folgenden Sätze mit 11:9, 11:2 und 11:3 zum 4:0-Gesamterfolg.
„Es klingt zwar etwas komisch, aber das war ein Spiel auf Augenhöhe“, meinte der Trainer des Abends Steffen Schulze treffend. „Was solls, Spaß gemacht hat es auf alle Fälle, in der herrlichen Tischtennishalle zu spielen“, konnte sich Franziska doch noch ein Lächeln abmühen.
Insgesamt waren die Weißenborner fünf Tage unterwegs, schauten sich Verona an und konnten sogar einen Ausflug nach Venedig machen. Eine unvergessliche Reise!
Die Spielstatistik
Verona: Roberto Fraccaroli, Mario Caloi, Dolce - Dolce/Fraccaroli; Weißenborn: Jens Büchner, Robert Göpfert, Franziska Müller - Robert Göpfert/Franziska Müller.
