Beitragsseiten

Weitere Sportvereine in Weißenborn vor 1945

Arbeiter-Turn- und Sportverein  * (1920 bis 1933)

Am 13.November 1920 kam es im „Thüringer Hof“ zu einer “öffentlichen Volksversammlung” mit dem Ziel der Gründung eines Arbeiter-Turnvereins. Nachdem sich die Anwesenden für einen Verein der Arbeitersportler aussprachen, fanden acht Tage später am gleichen Ort die Vorstandswahl und die Festsetzung der Satzung statt.

Es ist anzunehmen, dass die Mitglieder sich für den Namen “Fussballklub 1920 Weißenborn” entschieden, um damit deutlich aufzuzeigen, welche Sportart im Mittelpunkt stehen soll. Allgemein war es in Deutschland so, dass Fußball sehr schnell unter den Arbeitersportlern populär wurde, während sich bürgerliche Vereine vorerst an ihr konservatives Angebot aus Turnen und Leichtathletik klammerten.

Mitbegründer sind nach Erich Grunerts Erinnerungen Otto Keutsch, Ernst Moritz, Karl Bösger, Walter Heuschkel und Louis Büchner gewesen. Der Gruß der Arbeitersportler lautete „Frei Heil!“ Davon leitete sich auch der Spitzname der ATSV-Sportler ab. Sie wurden fortan „Frei’heeler“ (mundartlich) gerufen. Die Mitglieder des Turnvereins waren die „Jutt’heeler“. Ihr Gruß war „Gut Heil!“

Zwischen den Weißenborner Arbeitersportlern und dem Bruderverein “Vorwärts Klosterlausnitz” kam es 1923 zu Gesprächen. Die Fußballer wollten sich zusammenschließen. Insbesondere die Sportplatzfrage mit den zu geringen Maßen in Weißenborn dürften dafür den Ausschlag gegeben haben. Die Fußballer waren fortan im Nachbarort integriert. Andere Spieler, die in einer Wettkampfmannschaften mitspielen wollten, suchten sich einen Verein in den Nachbargemeinden. Als bester Weißenborner Fußballspieler galt Walter Ludwig. Er spielte in Hermsdorf. Der 2.Weltkrieg sollte seine Ambitionen jäh zerstören. Walter fiel als erster Weißenborner.

Die Arbeitersportler widmeten sich verstärkt dem Turnen und der Leichtathletik. Daher kommt auch der Name, auf den man sich nach der Gründung schnell festgelegt hatte.

Die Arbeitersportler bauten und nutzten den Turnplatz auf dem Compaßberg mit. Bis zum Verbot 1933 erlebten die Mitglieder ein reges Vereinsleben, was die wenigen erhaltenen Dokumente beweisen. So nahmen Herbert Plötner, Willy Büchner und Werner Ludwig am 25.Bezirks-Turn- und Sportfest 1926 in Gera teil. Das Vereinslokal der Arbeitersportler war der „Thüringer Hof“. Aus den 1920er Jahren sind noch einige Mitgliederzahlen des ATSV bekannt. In den offiziellen Meldungen gab der Verein von 1924 bis 1929 stets die gleiche Anzahl von 38 Mitgliedern an. Zeitweise wurde vermerkt, dass darunter 16 Knaben sind. Mit der Machtübernahme von Adolf Hitler veränderten sich die Bedingungen für den ATSV einschneidend. Am 24.März 1933 verfügte die Regierung Thüringens das „Verbot sämtlicher Arbeitersportorganisationen“. Der ATSV aus Weißenborn wurde zwangsaufgelöst.

022_ANzeige_Fussballer.jpg Arbeitersport Arbeitersport

Arbeiter-Radfahrverein

„Freie Radler“ zu Weißenborn S.A.  * (gegr.1906)

Am 18.März 1906 fanden sich die Weißenborner Radfahrerfreunde zusammen und gründeten einen Verein. Nur drei Tage später schrieb der erste Vorsitzende, der Maurermeister Otto Präßler, an das Herzogliche Landratsamt und reichte die Satzung ein.
Die erste Mitgliederliste umfasste insgesamt zehn Namen. Neben Otto Präßler zählten dazu Otto Füchsel, Karl Plötner, Karl Planer, Karl Kornmann, Karl Plötner, Karl Kurze, Wilhelm Dämmrich, Theodor Schwarz und Albin Födisch.

Zweck des Vereins war es, gemeinschaftliche Ausfahrten, also Ausflüge, vorzunehmen und das gemütliche Beisammensein der Mitglieder. Zum Inhalt des Vereins zählte außerdem die Förderung des übergeordneten Arbeiter-Radfahrervereins „Solidarität“. Die Radsportfreunde veranstalteten regelmäßig Ver-gnügen, die noch heute dank der überlieferten Zeitungen nachweisbar sind.

Roland Tümmler erinnert sich, dass es die Radfreunde noch lange gab. Auf dem Saale der „Schenke“ hätten einige auch noch nach dem 2.Weltkrieg Radball gespielt. Es ist anzunehmen, dass die Sportler ihre Wurzeln bei den „Freien Radlern“ hatten, obwohl es den Verein schon nicht mehr gegeben haben dürfte.

Weitere (Sport-)Vereine

Bekannt ist, dass es in Weißenborn eine Schießgesellschaft gab. Diese hat wie in allen anderen Gemeinden und Städten bei ihrer Gründung die Aufgabe, für Ordnung und Sicherheit in der Ortschaft zu sorgen. Das sportliche Schießen und Wettkämpfe entwickelten sich erst später.

Am „Thüringer Hof“ war eine Kegelbahn. Diese war höchstwahrscheinlich auch Auslöser, dass sich ein Keglerverein „Ruhig Blut“ gründete, der neben dem regelmäßigen Kegeln auch Bälle anbot.

Termine

Keine Termine

Sponsoren

Login