Tischtenniswapps [17.06.14/jehe]: Im Jahr 1974 schafften die Tischtennis-Damen von Traktor Weißenborn eine kleine Sensation: den Aufstieg in die DDR-Liga. Vor einigen Tagen trafen sie sich, um gemeinsam mit ihrem damaligen Trainer Roland Tümmler und seiner Ehefrau Gerda in Erinnerungen zu schwelgen.

 

„Wir begannen mit unseren ersten Punktspielen in der Saison 1969/1970 in der Jugend-Kreisklasse als einzige Mädchenmannschaft, die zu unserem ersten großen Mannschaftserfolg 1971 führten“, erzählt Gisela Eisenschmidt. Die Weißenbornerinnen wurden Bezirksmeister der Schülerinnen. „Somit konnten wir an dem Ausscheidungsturnier für die Pionierpokal­endrunde teilnehmen.“ Diese fand Pfingsten 1971 in Pockau im Erzgebirge statt. „Dort ging es gegen die Heimmannschaft und Gerichshain um den ersten Platz“, so Gisela Eisenschmidt. „Siegreich und mit einem großen Fliederstrauß, kehrten wir nach Hause zurück.“

Im August 1971 ging es zur Endrunde nach Zwickau. Die Gegner waren Außen­handel Berlin, Lok Prenzlau und die Mannschaft, die keinen Schuss abgab, Traktor Baek. „Am Ende wurden wir nach einem Sieg über Chemie Schönebeck Siebte.“ In der Saison 1971/1972 starteten die Weißenbornerinnen in der Bezirksliga Damen und belegten hinter Carl Zeiss Jena II und Einheit Gera den dritten Platz.

Besonders das  Punktspiel gegen IFA Ronneburg blieb in Erinnerung: „Die Damen reisten mit ihren Kindern an, und wollten gegen uns ‚Kinder‘ am liebsten nicht spielen“, sagt Eisenschmidt. „Wir schickten sie mit 10:0 nach Hause.“ Gegen Ronneburg zu spielen, sei  immer ein Erlebnis gewesen. „Die Spiele fanden auf dem Dachboden des Felgenwerkes mit niedrigen Decken, Säulen neben den Platten und wenig Platz statt“, so die Weißenbornerin. „Hohe Bälle konnten gar nicht gespielt werden, denn die gingen generell an die Decke.“ Carl Zeiss spielte damals  im Gasthof Lichtenhain und Traktor Töppeln im Gasthof  Linde. „Da die Spiele sonntags um 9  Uhr begannen, war die Luft, vor allem wenn am Abend vorher eine Tanzveranstaltung war, nicht besonders gut“, berichtet Gisela Eisenschmidt.

Den größten Erfolg erzielten die Weißenborner in der Saison 1973/1974. „Damals wurden wir Bezirksmeister bei den Damen und waren berechtigt, an den Aufstiegsspielen zur DDR-Liga teilzunehmen“, sagt Eisenschmidt. „Wir schafften die Qualifikation und spielten gegen Mannschaften aus Leipzig, Karl-Marx-Stadt, Neugersdorf, Hohenstein-Ernstthal, Dresden-Niedersedlitz und Zwickau.“ Allerdings blieben die Holzländerinnen  sieglos. „Doch wir haben sehr viele Erfahrungen sammeln können.“

Regelmäßig startete das Team auch im Landsportpokal, an dem nur „Traktor“- Mannschaften und Mannschaften aus Orten unter 2.000 Einwohnern teilnehmen konnten. In Gernrode im  Harz nahmen es an der Endrunde teil und traf wieder auf Traktor Baek. Gisela Eisenschmidt: „Leider fanden wir keine Mittel, um siegreich aus dieser Partie hervor­zugehen – aber der zweite Platz war auch ein sehr schöner Erfolg für uns.“ Bei der Rückkehr in die Bezirksliga formierte sich das Weißenborner Damen-Team neu, denn wegen Studium oder Lehre fehlte die Zeit zum Trainings- und Wettkampfbetrieb. „Es standen vier Nachwuchsspielerinnen in den Startlöchern die es uns nachmachen wollten“, so Eisenschmidt. „Heute gibt es leider keine aktive Mädchen- oder Damenmannschaft im Weißenborner Tischtennisverein.“

Die Erfolgs-Damen von 1974 beschlossen nun, sich künftig einmal im Jahr zu treffen.

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