201617 newsTischtennis [17.01.2017/bj): In Vorbereitung der Saison 2016/17 hatte der Bezirksverband Ostthüringen die Auf- und Abstiegsregelung unverändert gelassen. Diese wird angepasst, wenn die Meldungen für das neue Spieljahr 2017/18 abgeschlossen sind. Beim intensiven Lesen der Homepage des Thüringer Tischtennis-Verbands ist allerdings eine andere Herangehensweise der Umsetzung zu finden. Wie nun?


Bekanntlich wird dann von Sechser- auf Vierermannschaften umgestellt. Um die riesige Anzahl an „frei werdenden Spielern“ nicht fallen zu lassen und ein Anreiz für Vereine zu schaffen, ihre Mannschaft(en) in die Bezirksligen zu melden, beschloss der Sportausschuss am 13. Juli 2016, dass jeder Verein, „bei dem mindestens eine Mannschaft in der Saison 2017/18 in der Bezirksliga spielberechtigt ist, einmalig eine zusätzliche Mannschaft in derselben Liga oder tiefer im Bezirk melden“ kann.

Jetzt gibt es leichte Irritationen bei Vereinen und Mannschaften, denn zwei Monate später beschäftigte sich der Sportausschuss des Thüringer Tischtennis-Verbandes mit der Umsetzung des Vierermannschaftssystems. Dabei wurden „Festlegungen“ getroffen:

1. Dass die Mannschaften, die zum Ende 2016/17 die sportliche Qualifikation für eine der Bezirksligen geschafft haben, EINE weitere Mannschaft in der 3. Bezirksliga einordnen lassen können.

2. Ab der Saison 2017/18 wird in allen Bezirksligen einheitlich im 4er-Mannschaftssystem nach Werner-Scheffler gespielt.

3. Der Sportausschuss stellt zum Verbandstag 2017 den Antrag, diese Vereinheitlichung auch für alle Kreisligen verbindlich festzulegen.

Während der Ostthüringer Beschluss als weitsichtig angesehen werden kann, können die ersten beiden Punkte, auf die der TTTV-Sportausschuss orientiert, keine „Festlegungen“ sein. Jeder Bezirksverband kann für seine Ebene und seine Bezirksligen selbst Entscheidungen treffen. Verbandsgremien haben hier nur empfehlenden Charakter.

Wie letztlich jeder Bezirksverband seine Bezirksligen und die am Ende der Saison umzusetzende Qualifikation gestaltet, ist ursächliche Sache der Bezirksverantwortlichen. Die kennen am besten die eigenen Vereine, Mitgliederzahlen und Entwicklungstendenzen einschätzen. Eine „Festlegung“ für ganz Thüringen durch den TTTV-Sportausschuss kann nicht im Sinne des Sports sein – und ist, lapidar gesagt, aus oben genannten Gründen ohnehin haltlos.

Dass in Thüringen mit einem einheitlichen Vierersystem in jeder Bezirksliga gespielt werden sollte, steht außer Frage. Das muss aber genauso beim Verbandstag am 11. Juni 2017 beantragt werden, wie die Vereinheitlichung für alle Kreisligen (Punkt 3).

Für den Bezirksverband Ostthüringen sind es nur noch wenige Monate, um die ersten einfachen Vorüberlegungen für das neue Spieljahr zu treffen. Mit wie vielen Staffeln könnte und sollte pro Bezirksliga maximal gespielt? Wie sieht dann der Saisonablauf und Auf- und Abstieg aus? Wäre eine 4. Bezirksliga sinnvoll. Konkret kann es freilich erst nach dem Meldeschluss werden.

Melden sehr viele neue  Mannschaften wird der Umstellungsprozess mit Sicherheit länger als nur ein Jahr dauern. Nur ein Beispiel: Melden die Vereine von den elf Teams der 1. Bezirksliga (2 Absteiger aus der Verbandsliga, zwei Aufsteiger aus der 2. Bezirksliga, sieben Mannschaften der laufenden Serie – vorausgesetzt der Vizemeister gewinnt nicht das Aufstiegsturnier) jeweils eine Mannschaft nach, wären es in der Summe 22 Teams im Ostthüringer Oberhaus. Eine Zahl von 16 erscheint da realistischer. Will man mittelfristig wieder auf die Sollzahl von 10 Teams kommen, sollte das sukzessive passieren. Sechs Absteiger in einer Saison wären schlichtweg zu viel und würden zu einem „Durchreichedruck“, d.h. zusätzliche Absteiger  für untere Ligen sorgen.

Was noch fehlt, ist eine Diskussion zur Verzahnung der Verbandsligen und der 1. Bezirksligen. Die (Aufstiegs-)Hürde von Vierer- wieder auf Sechsermannschaften umzustellen, ist enorm hoch. Es ist zu befürchten, dass die meisten Platzierten auf den vorderen Rängen auf den Verbandsligaaufstieg verzichten. Eine Klärung des TTTV-Sportausschusses vor der Saison 2017/18, wer bei Verzicht direkt aufsteigen darf und wer die Aufstiegsspiele bestreiten kann, wäre dringlich sinnvoll.

Und dann ist da noch ein Problem, dass die leidliche Schnittstelle der 1. Bezirksliga und Verbandsliga mit sich bringt. Was wird mit den Absteigern aus der Verbandsliga gemacht, wenn die von Sechser- auf Viererteams zurückgehen müssen? Nach jetzigem Stand - und daran kann sich wegen nicht praktikabler Alternativen nichts ändern - rutschen dann die Nummer 5 und 6 in die darunter „liegende“ Mannschaft des Vereins. Die Konsequenzen eines möglichen Fahrtstuhleffekts (mal rauf mal, runter mit allen Vereinsteams) sind abzusehen.

Daher wäre es die offensichtlich günstigere Variante gewesen, das Vierermannschaftssystem bis zur Thüringenliga umzusetzen. Oberhalb der Thüringenliga beginnt der „Profibereich“, den eh nur wenige Vereine erreichen und wo personelle Veränderungen leichter abzufedern sind.

Für Thüringen ist eine einheitliche Umsetzung von der Thüringen- bis zur letzten Kreisliga möglich gewesen. Jetzt sind viele Baustellen aufgemacht, die von den Verantwortlichen mit viel Arbeit und Fingerspitzengefühl zeitnah beendet werden müssen, so dass Vereine eine Planungssicherheit haben.

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