2000er: Neues Zeitalter mit Erfolgen eingeläutet
Nach dem erstmaligen Abstieg aus der Verbandsliga 1999 brauchte die 1.Mannschaft ein Übergangsjahr in der 1.Bezirksliga. 2000/01 war es dann soweit. Der Sechser um Kapitän Jens Büchner holte sich erstmalig die Ostthüringer Meisterschaft und kehrte in die zweithöchste Spielklasse Thüringens zurück.
Es war eine Energieleistung, dass die Mannschaft im ersten Jahr die Klasse hielt und so das Jubiläumsjahr 2002, 50 Jahre Tischtennis in Weißenborn, in der Verbandsliga verbrachte. Der folgende Abstieg in der darauf folgenden Spielzeit war aufgrund der fehlenden Substanz logisch.
Die 1.Bezirksliga sieht niemand als Rückschritt an. Der Weißenborner Mannschaft befindet sich immer in der vorderen Hälfte der Tabelle. Nicht zuletzt wurde das Team zukunftsorientiert umgestellt und startete mit der jüngsten Truppe seit Jahrzehnten in die aktuelle Saison 2007/08.
Bei der Deutschen Pokalmeisterschaft für untere Spielklassen errang der WSV 1999/2000 einen großen Erfolg. Als Thüringer Pokalsieger nahm die Mannschaft an der Deutschen Endrunde in Bremen teil. In der Hansestadt fanden zu diesem Zeitpunkt auch die Europameisterschaften statt.
Für die 2.Mannschaft waren die beiden letzten Spieljahre sehr erfolgreich. Als sich der Rückzug aus der Bezirksliga nach 40 Jahren auf Ostthüringer Ebene nicht mehr vermeiden ließ, wurde die Mannschaft für die 1.Kreisregionalliga Gera gemeldet. Aufgrund von zahlreichen Abgängen war die Bezirksliga mit sechs Spielern nicht mehr zu stemmen. Im Kreis wird nach dem Vierer-System gespielt.
Einer, der einen ganz großen Anteil an den beiden Meistertiteln hatte, war Winfried Kunert. Der Linkshänder, der in diesem Sommer 60 Jahre alt wurde, brachte es in der Spielzeit 2005/06 auf eine Bilanz von 60:1, in der vergangenen Serie von 55:1. Mit ihm als herausragender Spielerpersönlichkeit hatten es die Mitspieler leicht, auf der Erfolgswelle mit zu schwimmen. Der Pokalgewinn 2006 war eine schöne und verdiente Zugabe.
Die Nachwuchsarbeit wurde wie auch in den vergangenen Jahrzehnten groß geschrieben. Nach dem fast schon deprimierenden Aderlass in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts durch Wegzug, Arbeit oder Vereinswechsel waren es vor allem Franziska Müller und Robert Göpfert die für neue Motivation sorgten.
Franziska hatte im Jahr 2000 die letzten beiden Punktspiele der Damenmannschaft in der Thüringenliga bestritten. Da hatte sie gerade einige Monate gespielt und besaß formell noch keine Spielberechtigung. Was sich aber schon andeutete, sollte sich bis heute bestätigen.
Ihre rasante sportliche Entwicklung führte sie in den Kader der Thüringenauswahl. Nach Jens Büchner war sie die erste WSV-Spielerin, die dieses Kunststück schaffte. Bei Bezirks- und Landesmeisterschaften holte sie in allen Nachwuchsaltersklassen hervorragende Platzierungen und steht derzeit wiederum im Teilnehmerfeld der Thüringer Endranglistenturniere bei den Damen und den Mädchen.
Zur Saison 2007/08 kehrte die heute 17jährige nach Weißenborn zurück, nachdem sie vier Spielzeiten das Trikot des Post SV Zeulenroda trug. Um sich weiterhin für die Thüringenauswahl anzubieten und in der Oberliga Südwest zu spielen, hatte sie die Spielberechtigung gewechselt. Ein Passus in der Wettspielordnung erlaubt nunmehr das Mitwirken in Männermannschaften bis zur 1.Bezirksliga. Da sie zuvor immer in Weißenborn trainiert hat, war ihre Rückkehr nur logisch.
Gemeinsam mit Robert Göpfert wurde Franziska in diesem Jahr Zweite bei der Thüringer Landesmeisterschaft im Gemischten Doppel. Robert hat zuvor eine ähnliche Entwicklung genommen. Über die Schüler- und Nachwuchsmannschaften wurde er in der 2.Mannschaft aufgebaut. 2004 folgte der Aufstieg in die 1.Mannschaft. Für ihn hatte sich Winfried Kunert zurückgezogen. Robert hat es zuletzt geschafft, den Dauer-Vereinsmeister Jens Büchner vom Thron zu stürzen.
Wie gut die Weißenborner insgesamt aufgelegt sind, beweist auch der Blick in die Siegerliste der Kreismeisterschaften. Seit der Gründung des KFA Saale-Holzland im Jahre 1994 gingen fast alle Titel an den WSV.
Das galt auch lange für den Nachwuchs. Aber hier wurde Weißenborn in den vergangenen Jahren überflügelt und pflegt nun einen Neubeginn.