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Verdienstvolle Mitglieder

Sehr viele Menschen begleiten den Sportverein seit Jahren oder schon seit Jahrzehnten als Mitglieder. Einige von ihnen sind mehr als nur sportlich aktiv. Sie organisieren, kümmern sich um Kleinigkeiten, sind Übungsleiter – kurzum, die engagieren sich intensiv für den Verein.

Diese Personen sollen an dieser Stelle vorgestellt werden.


Beharrlich für die Sache - Ein Leben für den Sport

Bernd Büchner: Über sechs Jahrzehnte seinem Verein verbunden

„Ich möchte wieder nach Hause nach Weißenborn. Da bin ich geboren und da gehöre ich hin“, sagte Bernd Büchner am 6. August an seinem 75. Geburtstag, den er in Familie begehen konnte. Er war nach einem Schlaganfall und einer langen Rehazeit auf dem Weg nach Hause. Nur eine Operation brauchte es noch. Nach dieser traten Komplikationen auf und er verstarb am 1. Oktober 2017 im Uniklinikum in Jena.

Bernd Büchner war der Inbegriff für den Weißenborner Tischtennissport. Seit Mitte der 1980er Jahre war er Übungsleiter, hatte Generationen von Spielern betreut und den Verein geführt. Früh begann seine Karriere im Ehrenamt.

Im Mai 1959 übernahm Bernd Büchner die Leitung der Sektion Tischtennis in der BSG Traktor Weißenborn. Es sollten über fünf Jahrzehnte werden.

Mitglied im Verein wurde er 1955. Sofort engagierte er sich nicht nur am Tisch, sondern auch außerhalb für seinen Klub. Durch seine aktive Mitarbeit wurde er nur vier Jahre später, er war gerade 16 Jahre alt, zum Sektionsleiter gewählt. „Im gleichen Jahr erhielt ich meinen ersten Einsatz in der ersten Männermannschaft gegen Göschwitz", erinnerte er sich einst.

Das Ziel seiner Arbeit umschrieb er immer gleich: „Es ist wichtig, den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten.“ Das war seine Maxime, aber er tat noch mehr. Unter seinen Fittichen entwickelte sich nicht nur die Abteilung. Ein großer Fortschritt war, dass in den 1960er Jahren die Weißenborner Einwohner in vielen unentgeltlichen Stunden die Turnhalle bauten.

Mit der nunmehr möglichen umfangreichen Nachwuchsarbeit wuchs die Abteilung und das auch leistungsmäßig. 1964/65 spielte die erste Mannschaft in der 2.Liga, 1967 stieg man sogar in die Bezirksliga auf.

Er selbst legte als Funktionär und Aktiver den Grundstein für diese und spätere Erfolge. Seit 1965 führte er die Reserve in den verschiedenen Spielklassen des Bezirkes und formte mit seinem langjährigen Doppelpartner Christoph Peter Spieler für die 'Erste'.

Einige Fakten zu seiner aktiven Laufbahn: Über 800 Einzelspiele hat Bernd Büchner in seiner aktiven Laufbahn bei etwa 400 Einsätzen bestritten. Einer seiner größten sportlichen Erfolge war der 3.Platz mit dem Leipziger Rötting bei der DDR-Meisterschaft der Versehrtensportler 1984 im Doppel.

Neben seiner Tätigkeit als Sektions- bzw. Abteilungsleiter war er über Jahrzehnte Vorstandsmitglied im Gesamtverein und hatte maßgeblichen Anteil, dass der notwendige Umstrukturierungsprozess nach der Wende gelang. 1994 übernahm er schließlich die Vereinsführung und hatte diese bis zum Dezember 2003 inne. Er wurde zum Ehrenmitglied und Ehrenvorsitzenden ernannt.

In der Zeit der Wende hatte er Verbindungen zur TSG Eisenberg aus der Pfalz aufgebaut. Die Treffen zeigten sein organisatorisches Talent. Die Fahrten in die Pfalz bleiben unvergessen.

Über viele Jahre setzte sich Bernd zudem ganz aktiv für den Kreisfachausschuss Tischtennis ein. 1994 war er Gründungsmitglied der wieder ins Leben gerufenen Kommission, die seither die Entwicklung des Tischtennissports im Landkreis maßgeblich mitbestimmte.

Ab Mitte der 1980er Jahre übernahm er zusätzlich die Nachwuchsarbeit. Als Invalidenrentner nahm er sich Zeit. Da keiner seiner Vereinskameraden eigene Zeitreserven fand, war er fast 20 Jahre allein für die Kinder verantwortlich und machte das rührig und ohne je auf die Uhr zu schauen.

Auch deshalb setzte er sich über 20 Jahre als Parteiloser für die Belange der Sportler und Jugendlichen im Gemeinderat von Weißenborn ein.

Stets hatte er Ecken und Kanten, aber nur, weil es ihm um die Sache ging. Themen lange auszusitzen und zu diskutieren, war nicht sein Ding. Ihm ging es um Lösungen. Als gebürtiger Weißenborner war er außerdem nicht nur wie selbstverständlich lange eine zuverlässige Stimme im Chor der Gemeinde, sondern organisierte das Maibaumsetzen mit voller Überzeugung.

So lange das alljährliche Maibaumsetzen vom Sportverein ausgerichtet wurde, half er tatkräftig mit. 30 Jahre trug er im Vorstand Verantwortung für das Weißenborner Pfingstfest. Kein anderer stand so lange in der ersten Reihe – davor und danach - und brachte seine Kraft für das größte Fest des Ortes ein.

Ein Leben im Ehrenamt führte Bernd Büchner, dem auch sein Handicap einer angeborenen Hüftfehlstellung nichts anhaben konnte. Die Behinderung schob er nie vor. Er engagierte sich. Und die Disziplin und die Wichtigkeit für das Ehrenamt gab er an seine Söhne Jens und Dirk weiter. Der ältere ist Vereinsvorsitzender, der jüngere Kapitän der 1. Mannschaft.

Anfang April hatte er einen schweren Schlaganfall erlitten. Nach der intensiven Behandlungszeit im Klinikum Gera schloss sich die Rehazeit in Kreischa bei Dresden an. Seine Frau Brigitte war die ganze Zeit bei ihm und unterstütze ihn. Zuletzt war er zur Pflege in Hermsdorf untergebracht.

Als dankbaren Abschnitt beschreibt seine Familie die letzten sechs Monate. Viele Aufs und Abs begleiteten diese Zeit. Als er auf dem Weg zurück in sein Weißenborn war, wollte es das Schicksal anders.

Eines bleibt. Bernd Büchner hat den Sport und das Leben in seinem Weißenborn geprägt. Er war eine Institution. Was auch jede Briefträgerin verinnerlicht hatte. In der Holzlandgemeinde brauchte nur Sport oder Tischtennis auf dem Briefumschlag zu stehen. Der Brief kam an. Bei Bernd Büchner.

BB swz

 

Bernd als Nachwuchstrainer Wieder ein Pokal 10-Jähriges in der Pfalz Trikotübergabe 1990 in Eisenberg/Pfalz bb.jpg Bernd im Maibaumsetzervorstand


Vertragssportlehrer mit Hang zur Musik

Roland Tümmler: Dienstältestes Vereinsmitglied vielseitig wie kaum ein anderer

Roland Tümmler ist ein „Urgestein“ des Sports in Weißenborn. Betrachtet man seine Biographie, dann wird deutlich, warum er neben Bernd Büchner als die wichtigste Person des Sportvereins nach dem 2.Weltkrieg gilt.
Erblich vorbelastet ist Roland Tümmler, so dass es kein Wunder war, dass er schon in jüngsten Kindertagen Gefallen am Sport fand. Sein Vater Walter war lange im Turnverein Eichenkranz Mitglied und letzter nachgewiesener Vorsitzender, bevor mit dem Ausbruch des Krieges die vorliegenden Aufzeichnungen abbrechen.

„Ich habe zuerst geturnt“, erinnert sich das dienstälteste Mitglied des Sportvereins. Die Übungsstunden fanden auf dem Saal des Thüringer Hofes statt – zum Leidwesen Rolands. Denn aufgrund der Nutzung für Tänze und andere Veranstaltungen war der Saal für den Großteil des Jahres belegt und geturnt werden konnte nur im Winter.

Sein Wunsch, das ganze Jahr Sport treiben zu können, erfüllte sich, als er sich der Tischtennisabteilung anschloss. Mit einfachen Mitteln begann er mit dem Tischtennisspielen und gehörte auch gleich der ersten Weißenborner Mannschaft an, die im Herbst 1952 an Punktspielen teilnahm.

In den Verein gekommen war Roland genau eine Woche nach der Gründung. „Ich hatte gehört, dass der Sportverein am 2.Mai wieder gegründet wurde“, weiß Roland noch ganz genau und fährt fort, dass er „zur zweiten Sitzung eine Woche später ging und mich als Mitglied einschrieb.“ Damit ist Roland, der im November seinen 70.Geburtstag feiert, das dienstälteste Mitglied im Weißenborner SV 1882.

An dieser Stelle sei es erlaubt, auf einen historischen Fehler hinzuweisen. In seinem ersten Mitgliedsausweis wurde irrtümlich 1954 als Eintrittsjahr dokumentiert. „Das stimmte zwar nicht, wurde aber nie korrigiert und von Ausweis zu Ausweis übernommen“, lacht Roland über diese Anekdote.

Seine Liebe zum Sport machte ihn schnell zu einem erfolgreichen Spieler der Tischtennisabteilung. Aber auch im Verein übernahm er Verantwortung. 1954 war er Sektionsleiter. Von 1957 bis 1960 stand Roland dem Gesamtverein vor und war BSG-Leiter.

Zur gleichen Zeit engagierte er sich für den Aufbau einer Leichtathletiksparte. 1957 war die Abteilung aus der Taufe gehoben worden und unter seinen Fittichen stellten sich bei den jungen Sportlern schnell Erfolge ein. Anfang der 60er Jahre war die Hoch-Zeit, als sogar Bezirksmeistertitel nach Weißenborn geholt wurde. Durch die Konzentration der besten Leichtathleten in der BSG Motor Hermsdorf schlief die Sektion aber langsam wieder ein und wurde 1963 schließlich aufgelöst.

Die Fortführung seiner Übungsleitertätigkeit erlebte Roland beim Tischtennis. Er übernahm den Nachwuchsbereich und kümmerte sich schließlich 13 Jahre um die jüngsten Spielerinnen und Spieler Weißenborns. In diese Ära fallen die größten Erfolge im Nachwuchsbereich. Die Mädchen qualifizierten sich zweimal für die DDR-Mannschafts-meisterschaft, die Jungen einmal. Hinzu kamen zahlreiche Bezirksmeistertitel und Er meisterschaft, die Jungen einmal. Hinzu kamen zahlreiche Bezirksmeistertitel und Erfolge bei diversen Wettkämpfen. „Am liebsten erinnere ich mich an die Bezirksspartakiade 1971, als wir hinter Jena den 2.Platz in der Gesamtwertung aller Altersklassen belegten“, verrät Roland mit dem Abstand von über 35 Jahren voller Stolz. Hochburgen wie Zeulenroda oder Saalfeld hatte Weißenborn hinter sich gelassen.

Zugute kam ihm als Trainer, dass er von 1960 bis 1964 Schullehrer in der Weißenborn war. Die Direktorin suchte einen Sportlehrer und sprach ihn kurzerhand an. Er unterschrieb einen Vertrag für sechs Wochenstunden. Den Unterricht nutzte er insbesondere, um den Kleinen Freude am Tischtennisspielen zu vermitteln. Viele blieben hängen und traten in den Verein ein. Es war die Basis für die späteren Erfolge.

Über die Ortsgrenzen hinaus engagierte sich Roland auch im Kreisfachausschuss Tischtennis. Für den Kreis Eisenberg kümmerte er sich um die Spartakiadebewegung und die Austragung der Kreismeisterschaften, die früher stets komplette Teilnehmerfelder hatten.

Als aktiver Spieler schlug Roland lange auf. Über viele Jahre war er Leistungsträger der 1. später der 2. und 3.Mannschaft. Seine letzte Begegnung bestritt Roland im April 2002.

Neben seiner Verbundenheit zum Tischtennis gilt seine Vorliebe der Musik. Seit 1970 ist er Mitglied im Männergesangverein des Ortes. Nur fünf Jahre später übernahm er hauptverantwortlich die Chorleitung und hat sie bis heute inne.

Als Mitglied der „Weißenborner Schrammler“, einer Gruppe von jung gebliebenen Musikern, umrahmt er Jahr für Jahr das größte Volkfest in Weißenborn, das Maibaumsetzen. Als einziges Mitglied ist er seit der (Wieder-)Gründung 1952 ununterbrochen dabei. Von 1952 bis 1995 führte der Sportverein federführend das Fest zu Pfingsten durch, so dass diese Zeit ebenfalls als „Arbeit“ im Sinne des Vereins gelten darf.
Damit wird das vielseitige und engagierte Bild von Roland Tümmler endgültig rund. Seine Verdienste und sein Tun für den Verein, die Musik und die Gemeinde wurden von höchster Stelle geehrt. Im Jahre 2008 erhielt Roland das Bundesverdienstkreuz.

r_tuemmler.jpg Roland in der Jugendmannschaft Roland studiert Übungen ein TT-Spieler Spieler und Trainer


Sie hält 1620 Jahre in Schwung

Dagmar Bernutat: Seit vier Jahrzehnten Leiterin der Frauengymnastikgruppe

Zusammen über 1620 Jahre alt waren die 25 Mitglieder der Frauengymnastikgruppe des Weißenborner Sportvereins im Jubiläumsjahr 2007, die sich immer donnerstags in der Turnhalle treffen. Nicht nur deshalb ist die Gruppe wohl mit Abstand die älteste im Verein, denn sie besteht auch von den drei Frauengruppen am längsten, nämlich schon  seit Ende der 60er Jahre.

Das genaue Gründungsdatum ist bis jetzt nicht belegt. Vielleicht liest ja einer von den damaligen Mitbegründern diesen Artikel und kann sich noch genau erinnern? Die Chronisten des Vereins wären für Hinweise sicher dankbar.

Fest steht jedenfalls, dass – nach der ersten Leiterin ‚Fränze’ Bösger – die Gruppe seit Oktober 1972 von Dagmar Bernutat angeleitet wird. Sie war bereits seit 1957 Mitglied des Weißenborner Sportvereins (damals noch BSG Traktor) und aktive Geräteturnerin.

1972 war die junge Mutti von Hermsdorf wieder zurück nach Weißenborn gezogen und brachte neuen Schwung in die Frauengymnastik.

Auch ein ‚harter Kern’ von etwa einem Dutzend Frauen sind schon so lange dabei. Über die Jahre sind natürlich auch viele neue hinzugekommen.
Die derzeit 25 Mitglieder kommen aus Weißenborn und Bad Klosterlausnitz. Die jüngste ist mit 47 Jahren Beate Heinrich, die älteste Traudel Brunner, die sich im stolzen Alter von  82 noch regelmäßig und gern sportlich betätigt.

Viele der Turnfrauen sind Rentnerinnen, und sie freuen sich die ganze Woche auf die Turnstunde am Donnerstag.  Dabei geht es nicht nur darum, sich bei Turnübungen auf dem Boden oder auf der Matte, an der Sprossenwand oder auf dem Stepper körperlich fit zu halten. Sondern auch um die Geselligkeit in der Gemeinschaft. Man spricht miteinander über Sorgen und Freuden, und man feiert natürlich auch gern miteinander. Geburtstage, Weihnachtsfeier oder Fasching sind jedes Mal ausgelassen-fröhliche Höhepunkte im Leben der Turngruppe, meist bereichert durch selbst Gedichtetes von Lore Köhler.

Da hat Dagmar schon ein paar Mal  überlegt, die Leitung der Gruppe abzugeben,  es auf Bitten ihrer Turnfrauen dann aber doch nicht gemacht. Es wäre niemand da gewesen, der’s übernimmt, und das wäre doch zu schade angesichts der langen Tradition dieser so fest zusammen gewachsenen Sportgruppe.

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Finanzen immer akribisch im Griff

Gerda Tümmler: Langjährige Kassiererin der ältesten Frauensportgruppe

Zu den langjährigsten und verlässlichsten Mitgliedern des Weißenborner Sportvereins gehört Gerda Tümmler.
Sie erinnert sich noch genau, wann sie eingetreten ist in die damalige BSG Traktor. „Das war am 21. Mai 1970“, erzählt sie. „Mein Mann Roland ging zum Chor, und da habe ich mir gedacht: wenn du donnerstags fortgehen kannst, kann ich das auch.“ So kam sie zur ältesten bestehenden Frauensportgruppe im Verein.

Und seit vielen Jahren ist sie dort für die Kassierung der Mitgliedsbeiträge verantwortlich. Akribisch führt sie ein kleines blaues Büchlein, in dem Jahr für Jahr alle Namen und bezahlten Beiträge aufgeführt sind. Einmal war das wichtige kleine Dokument verschwunden, zum Glück fand’s sich wieder an.

In dem Büchlein kann man nachlesen, dass die Gruppe nach der Wende, 1991, 15 Mitglieder hatte. „Danach ist das eigentlich kontinuierlich angestiegen, Jahr für Jahr kamen ein oder zwei hinzu`, berichtet Gerda Tümmler. 2000 waren’s 27, der bisher höchste Stand, der 2007, erreicht wurde.

„Die Leute brauchen Bewegung zum Gesundbleiben, das ist vielen wichtig“, nennt die langjährige Aktive einen der Beweggründe für die Frauen, auch im höheren Alter regelmäßig zur  Turnstunde zu kommen und wie sie denken wahrscheinlich viele: „Wir sind eine gut durchgewürfelte Gruppe, und so lange wir gesund sind, wollen wir dabei bleiben.“

Doch es geht um mehr. „Das Wichtige ist, dass wir zusammenhalten“, kommt Gerda Tümmler auch auf ein ernstes Thema zu sprechen. In der Gruppe sind viele Witwen, auch jüngere Frauen. Da spricht man einander auch Trost zu und  Lebensmut, um so manchen Schicksalsschlag zu überstehen. Das tragischste Ereignis in der Turngruppe war im Dezember 2003 der plötzliche Tod der langjährigen Turnfreundin Marianne Dämmrich.
Doch so ist das Leben. Glück und Leid liegen oft nahe beieinander. „Ich möchte sie nicht missen, die Truppe“, sagt Gerda Tümmler.

Wie sie freuen sich viele Frauen jede Woche auf den Donnerstag, weiß auch Gerda Tümmler, und auf schöne Wanderungen im Sommer, wenn die Turnhalle während der Schulferien nicht genutzt werden kann. An viele Höhepunkte erinnert man sich noch lange. „Die letzte Weihnachtsfeier“, nennt sie ein Beispiel, „war vielleicht die schönste bisher. Wir haben im Sängerstübl gefeiert, die Stimmung war toll – bis nach Mitternacht, und dann haben wir unserer Turnfreundin Gisela Huth gleich noch zum Geburtstag gratuliert“. Trotzdem möchte Gerda Tümmler nicht den Eindruck stehen lassen, als ginge’s nur ums Feiern: „Wir treiben ernsthaft unsere Stunde Sport, aber wir feiern natürlich auch gern.“

Auf das 125-jährige Vereinsjubiläum haben sich die Turnfrauen langfristig vorbereitet und überlegt: Was können wir denn dazu beitragen? Gymnastik zur Festveranstaltung - nein, da singen wir lieber! Und so kam es, dass Roland Tümmler, musikalischer Leiter des Männergesangvereins Weißenborn, ein altes Potpourri „ausgrub“, das einstmals in den 80-er Jahren die Chorfrauen für ihre Männer zu einer Weihnachtsfeier in der Schenke gesungen hatten. Das wurde umgeschrieben auf die Turnfrauen, und die studierten es dann Monate vor der Jubiläumsfeier eifrig ein. Das Medley beginnt wie das in Weißenborn gut bekannte Geburtstagsständchen „Wir singen euch alle ein Lied, ein Lied...“, berichtet dann, wie „Jeden Donnerstag um viertel achte...“ die Frauen in die Turnhalle einziehen und endet mit einem schwungvollen „Auf Wiedersehen“, auf das sich die Turnfrauen immer wieder freuen dürfen.

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Charmante Anführerinnen für die Damen

Birgit Hüttich & Ramona Leprich: Seit Jahren mit Leidenschaft in der Aerobicgruppe

Wenn man von der Aerobicgruppe des WSV spricht, dann fallen einem sofort auch Birgit und Ramona ein. Birgit leitet die immer gut aufgelegten Mädels im mittleren Alter und hält sie mit ihrem Elan in Schwung. Ramona ist der kreative Kopf der „Aerobic-Mädels“, die sich außerdem um alle Aktivitäten neben dem Sport kümmert.

„Wir freuen uns, dass Birgit immer für uns da ist“, sagt Silke Berndt stellvertretend für alle Mitglieder. Birgit lässt sich immer etwas Neues einfallen und das nunmehr schon seit zwei Jahrzehnten. Seit 1987 ist die sportliche Chefin der Gruppe.
„Wir machen es ihr bestimmt nicht immer einfach“, ergänzt Elke Peter mit einem verschmitzten Lächeln. Am Montagabend nach der Arbeit müsse sich frau auch erst einmal überwinden, um immer voll dabei zu sein. Birgit gelingt es dann aber stets, alle mit Spaß zum Mitmachen zu motivieren.
Birgit selbst beschreiben die „Aerobicmädchen“ als eine Leiterin, die immer ein offenes Ohr hat, wenn es mal ein Problemchen gibt – innerhalb und außerhalb der Gruppe. Das schätzen alle. „Dass sie in den gemeinsamen Sportstunden oder außerhalb der Halle auch manchmal etwas vergisst, ist ihr deshalb sofort verziehen“, schmunzelt ihre „Vize“ Ramona.
Wie wichtig Ramona für die Gruppe ist, gerade weil sie nur in Birgits Hintergrund agiert, zeigt sich, dass sie immer an die Geburtstage denkt, Ideen für Geschenke sammelt und dann stets die richtigen findet. Ramona denkt sich Überraschungen und Spiele aus und weiß auch die tollen Feten, z.B. im Jugendklub, bis ins Detail zu planen.
Ganz nebenbei ist Ramona noch die Hüterin der Abteilungsfinanzen. „Sie ist bei den Beiträgen sehr hinterher und kennt keine Gnade“, weiß Elke Peter und sagt das mit einem humorvollen Unterton und zugleich mit großer Wertschätzung. „Wenn sie nicht wäre, müssten wir sie uns backen!“
Bei so vielen Nettigkeiten will Ramona natürlich nicht zurückstehen und gibt sie schlagfertig zurück: „Ab morgen gibt es einen Vergnügungszuschlag!“ Es ist nicht zu verkennen, gute Laune ist Trumpf in der Aerobicgruppe.
„Wir wünschen uns, dass wir alle so zusammenbleiben und noch viele sportliche und fröhliche Stunden habe“, blickt Silke Berndt in die Zukunft und das natürlich mit viel Freude – Birgit und Ramona!

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Positiv verrückt und Mann für Alles

Jens Büchner: Spieler, Aktivposten und Ideengeber im Verein

Dass Jens den Weg zum WSV und dem Tischtennis fand, ist nicht verwunderlich, denn sein Vater Bernd war langjähriger Tischtennisspieler und schon damals Abteilungsleiter. Seine ersten Schritte am Tisch machte Jens schon früh. Im Alter von 8 Jahren wurde er offiziell Mitglied im Verein.

Früh zeigte sich, dass aus ihm ein guter Spieler werden könnte. Bei Spartakiaden und Meisterschaften im Kreis war er stets unter den Bestplatzierten.
Im Jugendalter gehörte Jens zur Landesauswahl von Thüringen und nahm an überregionalen Turnieren teil. U.a. startete er bei der Südwestdeutschen Rangliste der Jugend.
In der Saison 1988/89 debütierte er in der 1.Mannschaft. Die rasche Entwicklung war ausschlaggebend,  dass  er  in  der  darauffolgenden Saison einen maßgeblichen Anteil am Aufstieg der „Ersten“ in die Geraer Bezirksliga hatte und von da an ein Leistungsträger der Mannschaft war.

In der Saison 1997/98 wechselte er aufgrund seiner guten Leistungen zum TSV 1880 Gera-Zwötzen. Zwar spielte Zwötzen genauso wie der WSV in der Verbandsliga, hatte jedoch Ambitionen zum Aufstieg. Am Ende der Spielserie verpassten die Geraer den Aufstieg und Jens kehrte zurück nach Weißenborn. „Dieses Jahr hat mich sehr geprägt, denn in der abschließenden Sitzung bekam ich von den meisten Verständnis zugesichert, doch in der Saison mündete es mehrmals in persönlichen Angriffen“, sagt er selbst zurückblickend, bewertet die Reaktion mit Abstand von den Jahren aber nicht über.

Sofort nach seiner Rückkehr war er wieder ein 'Macher'. Die Liebe „zu seinem Weißenborn und das Sportverrücktsein“ brachten der Abteilung und dem Verein einen Aufschwung. Als Trainer und Ideengeber hatte er maßgeblichen Anteil, dass der Mitgliederbestand im Tischtennis um die Jahrtausendwende so hoch wie nie war.

Bereits als Jugendlicher hatte sich Jens für den Verein engagiert. Er fing an, alte Vereinsunterlagen zu studieren und zu ordnen. 1989 gestaltete er die erste Vereinszeitung. „Jedoch erschien nur eine geringe Auflage, da ich alles per Hand mit Kohlepapier und Schreibmaschine schreiben musste“, verrät Jens mit einem Lächeln. Damals waren die Zeiten so. Heute wird die Vereinszeitung professioneller gefertigt. Bald kann das 20jährige gefeiert werden.

Seit Ende der 90er Jahre ist Jens federführend im Vorstand aktiv, trainiert trotz beruflicher Einbindung den Nachwuchs, gestaltet und pflegt die WSV-Homepage, führt akribisch die Chronik des Vereins, schreibt den „Traktor-Kicker“ der Weißenborner Fußballer, organisierte bisher alle Tischtennis-Showkämpfe und ist für die Pressenachrichten verantwortlich.

Dass er sein Hobby zum Beruf gemacht hat, bringt Vorteile für den Verein. Nach dem Studium der Sportwissenschaft in Leipzig wurde Jens Vereinsberater im Kreisportbund Saale-Holzland-Kreis. Somit verfügt er über genügend Fachwissen, um den Verein in den verschiedensten Situationen zu unterstützen.

Neben seinen vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist er auch heute am Tisch noch sehr erfolgreich. Er ist die langjährige Nummer 1 und Leistungsträger in der 1.Herrenmannschaft. Weiterhin konnte er zahlreiche Kreis- und Vereinsmeistertitel erkämpfen. Für seine gute Leistungen wurde Jens mehrmals zum „Spieler des Jahres“ gewählt, zuletzt in diesem Jahr.
Außerhalb des Vereins hat er weitere zahlreiche Ämter inne. Im Thüringer Tischtennis-
Verband (TTTV) war er Staffelleiter für verschiedene Ligen und als Pressewart tätig. Momentan ist Jens Fachwart für Mannschaftssport im TTTV und Sportwart im Bezirksverband Ostthüringen.

An den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr – 125 Jahre Sportverein in Weißenborn – hat Jens einen großen Anteil. Bei der Tischtennis-Champions-Tour, als im Juli sechs Weltklasse-Tischtennisspieler, u.a. sein Vorbild Jan-Ove Waldner aus Schweden, in Eisenberg aufschlugen, war er Hauptorganisator. „Dass das Turnier reibungslos ablief und die Zuschauer ein positives Fazit zogen, zeigt mir, dass meine Arbeit Früchte getragen hat und anerkannt wird“, sagte er direkt nach dem Turnier, ohne zu vergessen, dass die zahlreichen Helfer einen „tollen Job machten.“ Auch bei der Festveranstaltung und den zahlreichen anderen Veranstaltungen war er im Vorfeld Ideengeber und kümmert(e) sich aktiv um die bestmöglichste Umsetzung.

„Das Wichtigste ist für mich, dass sich jedes Mitglied im Verein wohl fühlt. Dafür versuche ich das Möglichste. Wenn ich merke, dass dies der Fall ist, bin ich zufrieden und das ist dann ein immer wieder neuer Antrieb für mich, weiterhin viel für den WSV und unsere Mitglieder zu tun“, erklärt Jens die Philosophie seines Wirkens im Sportverein.

Ob bei dem ganzen Engagement noch Zeit für andere Interessen bleiben? „Sicher, ein wenig Ausgleich muss ja sein.“ Der Fußball und die Geschichte haben es dem Skandinavienliebhaber angetan.

Schülermannschaft Im Landsportpokal Bei der Südwest-Meisterschaft Action Spieler des Jahres Vereinsmeister jb.jpg 50 Jahre TT

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